Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gieb ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rilkes Grabstätte in Raron (Kanton Wallis). Blick auf das Rhonetal Richtung Sierre = Siders. Begraben am 2. Januar 1927
Die von Rilke für sich ausgewählte Grabinschrift
Die Bergkirche von Raron, wo sich Rilkes von ihm selber ausgewählte Grabstätte befindet. Hier erwartete er das Jüngste Gericht.
Rilkes mittelalterlicher Wohnturm ‘Muzot’ bei Sierre= Siders (ab 1921)
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Bei Gießen wohnte Rilke übrigens auch 1905 und 1906, und zwar im Schloss Friedelhausen
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